
Dieselfloater verstehen & berechnen – Alles, was Sie wissen müssen
Die Kostensituation in der Transportbranche ändert sich ständig – einer der Hauptgründe ist der stark schwankende Dieselpreis. Dieselfloater sind deshalb ein wichtiges Instrument für Spediteure, um auf steigende Kraftstoffkosten zu reagieren. Kraftstoffpreise machen 25–40 % der Transportkosten aus. Unternehmen beobachten die Preisentwicklung genau und passen ihre Frachtpreise entsprechend an.
Ein Dieselfloater – also ein automatisch angepasster Dieselzuschlag – hilft dabei, die volatilen Kraftstoffpreise auszugleichen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen aktuellen Dieselfloater berechnen, welche Tabellen und Formeln es gibt und warum er gerade heute so wichtig ist.
Inhaltsübersicht:
- Was ist ein Dieselfloater?
- Warum ist das Diesel-Floating so wichtig?
- Wie berechnet man einen Dieselzuschlag?
- Die Rolle des BGL bei den Dieselkraftstoffpreisen
- Aktuelle Dieselpreise in Deutschland
Was ist ein Dieselfloater?
Der Dieselfloater ist ein variabler Zuschlag, der sich automatisch an die Entwicklung des aktuellen Dieselpreises anpasst. Sein Zweck ist es, Preisänderungen im Kraftstoffmarkt auszugleichen. Der Dieselzuschlag – auch Dieselfloater genannt – wird zusätzlich zum Grundpreis für den Transport individuell zwischen Verlader und Transportdienstleister vereinbart.
Der gültige Dieselzuschlag erscheint meist als separater Posten auf der Speditionsrechnung. Diese flexible Komponente sorgt für Fairness und Transparenz bei schwankenden Preisen und bietet eine stabile Grundlage für Preisverhandlungen.
Warum ist das Diesel-Floating so wichtig?
Kraftstoffpreise sind in den letzten Jahren stark geschwankt. Für Spediteure und Verlader bedeutet das ein hohes Risiko bei festen Transportpreisen. Ein Dieselfloater ist daher entscheidend, um unerwartete Mehrkosten auszugleichen. Durch klare Vereinbarungen entfallen aufwendige Nachverhandlungen und Diskussionen.
Ein fair gestalteter Dieselfloater ist ein wirksames Instrument zur Regulierung von Kraftstoffzuschlägen – sowohl für Verlader als auch für Spediteure. Bei Preisanfragen sollte deshalb immer der eigene Dieselfloater-Wert angegeben werden, um Angebote besser vergleichen zu können.
Wie berechnet man einen Dieselzuschlag?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Mechanismus für einen Dieselfloater-Zuschlag zu definieren. Die Berechnung hängt stark von der individuellen Sendungsstruktur und dem Anteil der Dieselkosten an den Gesamtkosten ab – zum Beispiel unterscheidet sich dies bei FTL (Full Truck Load) gegenüber Sammelguttransporten deutlich.
Nachfolgend finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung Ihres Dieselfloaters.
Schritt 1: Dieselpreisindex wählen
Verlader und Spediteur einigen sich auf einen geeigneten Dieselpreisindex, z. B.:
- Verbraucherpreise des MWV
- Preise des Statistischen Bundesamtes
- Aral Kraftstoffpreise
- Shell Kraftstoffpreise
Schritt 2: Aufschlagstabelle erstellen
Die Basisformel lautet:
Dieselkostenanteil × Indexveränderung = Dieselfloater-Zuschlag
Um nicht bei jeder Preisänderung neu zu rechnen, werden meist Zuschlagsstufen mit Intervallen vereinbart (z. B. alle 0,0375 €/l → +0,5 % Zuschlag).

Schritt 3: Berechnungsbeispiel

Beispielrechnung: Wenn der Dieselpreis von 2,10 € auf 2,29 € steigt, erhöht sich der Zuschlag gemäß Tabelle um 2,5 %. Bei einem Frachttarif von 1,50 €/km ergibt das: 1,50 € × 1,025 = 1,5375 €/km.
Wie Sie Ihren Anteil der Dieselkosten an den Gesamtkosten ermitteln
Welche Dieselfloater-Variante für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist, hängt stark von der individuellen Sendungsstruktur ab. Speditionen, die hauptsächlich im Sammelgutverkehr unterwegs sind, haben in der Regel einen niedrigeren Dieselkostenanteil als FTL/LTL-Unternehmen (Full Truck Load / Less Than Truck Load).
Daher ist es entscheidend, den tatsächlichen prozentualen Anteil der Dieselkosten an den Gesamtkosten exakt zu kennen. Die folgende Dieselfloater Tabelle vergleicht typische Werte für FTL/LTL und Sammelgutverkehre auf Basis realer Daten.
Mit dem IMPARGO Planner-Tool aus der Transportmanagement-Plattform können sowohl Verlader als auch Spediteure ihre Dieselkostenanteile berechnen und direkt in ihre Frachtkalkulationen integrieren. Am Ende dieser Tabelle finden Sie auch Links zum Routenplaner mit Mautrechner, um Ihre Transportkosten noch präziser zu planen.
Transportart | FTL/LTL | Sammelgut |
---|---|---|
IMPARGO Lkw-Karte | ![]() | ![]() |
IMPARGO Kostenanalytik | ![]() | ![]() |
Anteil der Kraftstoffkosten | ~ 38 % | ~ 22 % |
Gesamtkosten | 807,35 € | 439,83 € |
Kraftstoffkosten | 304,58 € | 96,77 € |
Verwaltungskosten | 50,00 € | 100,00 € |
Lkw-Kilometerstand | 526,1 km | 136,7 km |
# Haltestellen | 2 | 7 |
Einsatzdauer | 8 Stunden | 8 Stunden |
Fahrzeit | 6 Stunden, 11 Minuten | 3 Stunden, 2 Minuten |
Ruhezeit | 45 Minuten | 45 Minuten |
Ent-/Ladezeit | 1 Stunde, 4 Minuten | 4 Stunden, 13 Minuten |
Kraftstoffverbrauch [l/100km] | 27 l | 33 l |
Durchschnittliche Geschwindigkeit | 45 km/h | 85 km/h |
Kraftstoffpreis | 2,10 €/l | 2,10 €/l |
Link | FTL/LTL-Strecke kostenlos ansehen | Sammelgut-Strecke kostenlos ansehen |
Die Rolle des BGL bei den Dieselkraftstoffpreisen
Die Spanne der Dieselpreise war in den letzten fünf Jahren so groß wie nie zuvor. Für Spediteure ist es entscheidend, diese Preisentwicklung im Blick zu behalten, um Dieselfloater korrekt anpassen zu können. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) spielt dabei eine zentrale Rolle.
Der BGL liefert verlässliche Daten über die Gesamtkostenentwicklung der Transportbranche und einzelner Kostenelemente wie Diesel. Diese Informationen werden regelmäßig veröffentlicht und können über die offizielle BGL-Website abgerufen werden.
Aktuelle Dieselpreise in Deutschland
Im September 2022 kam es zu einem drastischen Anstieg der Dieselpreise. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig Durchschnittswerte (EUR/100 l, netto) für Großverbraucher. Diese Daten bilden eine wichtige Grundlage für die aktuelle Dieselfloater-Berechnung.

"Mit der wöchentlichen Veröffentlichung der Dieselpreise hilft das Statistische Bundesamt der Logistikbranche enorm." – erklärte der BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt.
Wie IMPARGO Sie beim Umgang mit dem Dieselfloater unterstützt
Die IMPARGO Transportation Management Platform (TMP) bietet Ihnen alles, um Dieselfloater berechnen, Frachtkosten kalkulieren und Zuschlagsverträge sauber dokumentieren zu können. Nutzen Sie den kostenlosen Transportkostenrechner, um Preise auf Basis Ihrer Lkw- und Fahrerkostenprofile live zu ermitteln.

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